Was ist Analogisierung?

Analogisierung stellt einen Gegentrend zur Digitalisierung unserer Welt dar. Mit Analogisierung wird Digitales für den Menschen (be)greifbar und haltbar gemacht. Um den Sinn hinter Analogisierung zu verstehen, müssen wir uns zunächst einige Begrifflichkeiten anschauen.

Analog ist menschenlesbar

Seit die Hölenmenschen begannen, Bilder an Felsenwände zu malen, können Archiologen und Geschichtsforscher diese Informationen ohne Hilfsmittel interpretieren, denn sie sind menschenlesbar. Auch Steintafeln oder alte Bücher, geschrieben in längst untergegangenen Sprachen, sind zunächst menschenlesbar. Auch wenn wir den Inhalt nicht sofort erfassen, zu haben wir doch zumindest Zugang zu diesen Daten.

Analoge Daten

Menschen erfassen und verarbeiten Information analog. Menschenlesbare Daten nennen wir deshalb analoge Daten. Sind wir in der Lage, diese Daten zu interpretieren, gewinnen wir Information. Daten sind also Träger von Information.

Analoge Datenträger

Das Medium, auf dem Daten haltbar gemacht werden, nennt man Datenträger. Menschenlesbare Datenträger gehören demnach zu den analogen Datenträgern (Tonbänder, VHS-Kassetten und Schallplatten sind auch analog, aber hier bezieht sich das "analog" auf die physikalische Form der Signalspeicherung).

Digitale Daten

Computer bzw Maschinen erfassen und verarbeiten Information digital. Maschinenlesbare Daten nennen wir deshalb digitale Daten. Sind wir in der Lage, diese Daten zu interpretieren, gewinnen wir Information. Digitale Daten sind hier auch, ganz einfach, nur Träger von Information.

Digitale Datenträger

Das Medium, auf dem Daten haltbar gemacht werden, nennt man Datenträger. Computerlesbare Datenträger nennt man demnach digitale Datenträger. Einen Vergleich der Eigenschaften verschiedener Datenträger für die Langzeitarchivierung finden Sie hier .

Das Dilemma mit den digitalen Dokumenten

Die meisten Archive verfolgen den Ansatz, Dateien und digitalisierte Unterlagen ausschließlich digital zu erhalten und vorhandene, analoge Akten bei Bedarf zu digitalisieren (scan-on-demand). Das steigert die Abhängigkeit von Technologie, welche jederzeit ohne Vorwarnung versagen kann! Im Video erklären wir das Dilemma bei der Erhaltung digitaler Daten für im elektronischen Langzeitarchiv.

Digitale Datenspeicherung kurzfristig

Digital gespeicherte Daten sind für gewöhlich wenige Jahre nach ihrer Erzeugung (born digital) sofort von einer Software interpretierbar. Damit können die Daten unmittelbar in einem PC verarbeitet, verschickt und an einem Bilschirm lesbar angezeigt werden. Der schnelle Zugriff auf die Informationen ist komfortabel und weltweit möglich. Es lassen sich große Mengen an Daten auf kleinstem Raum sehr billig speichern. Die Speicherung ist zuverlässig und das Risiko eines Informationsverlustes sehr gering. Für die Erschließung von Information wird ein datenkompatibles, funktionierendes Computersystem benötigt (ist der Windowsrechner kaputt, kommt man mit einem Mac ggf. nicht ohne größeren Aufwand an die Daten, weil Apple z.B. NTFS-Datenträgerformatierung nicht akzepiert). Das Risiko von Informationsdiebstahl oder ungewollte Festplattenverschlüsselung durch eine Cyberattake aus dem Internet ist hoch.

Analoge Datenspeicherung kurzfristig

Analog gespeicherte Daten sind für gewöhnlich viele Jahrzehnte nach ihrer Erzeugung immer noch von Menschen interpretierbar. Allerdings können die Daten nicht unmittelbar in einem PC verarbeitet, verschickt und an einem Bilschirm lesbar angezeigt werden. Der Zugriff auf die Informationen ist im Verhältnis zu digital gespeicherten Daten recht langsam und nur lokal möglich (man Vergleiche die Recherche in einer Online-Bibliothek mit der in einer echten Bücherei). Der Platzbedarf von analogen Datenträgern wie Büchern ist um ein vielfaches Größer als der Platzbedarf eines Großrechners mit der Kapazität einer ganzen Bibliothek. Deshalb ist analoge Datenspeicherung auch vergleichsweise teuer. Die Speicherung ist zuverlässig und das Risiko eines Informationsverlustes sehr gering, da es einen schleichenden Alterungsprozess gibt. Für die Erschließung von Information von miniaturisierten Datenträgern wie Mikrofilm wird lediglich eine Apparatur zur Vergrößerung und eine Lichtquelle benötigt. Das Risiko von Informationsdiebstahl oder ungewollte Datenträgerverschlüsselung durch eine Cyber-Attacke aus dem Internet ist nicht existent.

Digitale Datenspeicherung langfristig

Um sicherzugehen, dass Dateien und Dateiformate auch künftig von aktuellen Programmen interpretierbar bleiben, müssen diese in regelmäßigen Abständen vollständig migriert, d.h. auf den aktuellen Softwarestand angepasst, werden. Dieser Vorgang lässt sich automatisieren. Aber auch eine automatisierte Datenmigration bedarf zwingend einer manuellen Kontrolle. Es genügt ein fehlerhaft geschriebenes Bit, um eine ganze Datei mit allen darin enthaltenen Informationen unlesbar zu machen. Dieser Prozess muss ständig für alle Daten und für die gesamte Speicherdauer erfolgen. Wird dieser Prozess unterbrochen, gehen alle Informationen früher oder später verloren. Damit wird dieser Prozess zwanghaft und unkalkulierbar. Nicht zuletzt steigt mit jeder Migration das Risiko des vollständigen Informationsverlustes für jede beschädigte Datei. Zusätzlich bleibt das Risiko von Informationsdiebstahl oder ungewollte Festplattenverschlüsselung durch eine Cyberattake aus dem Internet hoch. Der Erhalt von Information für 50, 100, 250 oder 500 Jahre ist unvorstellbar teuer - bei gleichzeitg maximalem Risiko des totalen Datenverlustes. Wer will heute entscheiden, welche Daten aus unserer Zeit für die Nachwelt von Interesse sind und welche nicht? Und der digitale Datenberg wächst exponentiell...

Analoge Datenspeicherung langfristig

Für analogisierte Langzeitarchivierung vorbereitete Daten sind viele Jahrhunderte nach ihrer Erzeugung immer noch von Menschen interpretierbar. Allerdings können die Daten nicht unmittelbar in einem PC verarbeitet, verschickt und an einem Bildschirm lesbar angezeigt werden. Der Zugriff auf die Informationen ist im Verhältnis zu digital gespeicherten Daten (falls überhaupt noch existent) sehr schnell und nur lokal möglich. Der Platzbedarf analoger Datenträger für Miniaturformate wie Mikrofilm ist für reine Archivierungszwecke gering. Mit zunehmender Lagerdauer ist analoge Datenspeicherung unschlagbar billig, da die Archivierung energielos. erfolgt Die Speicherung ist sehr zuverlässig und das Risiko eines Informationsverlustes extrem gering, da es einen schleichenden Alterungsprozess gibt. Für die Erschließung von Information von miniaturisierten Datenträgern wie Mikrofilm wird lediglich eine Apparatur zur Vergrößerung und eine Lichtquelle benötigt. Das Risiko von Informationsdiebstahl oder ungewollte Datenträgerverschlüsselung durch eine Cyber-Attacke aus dem Internet ist nicht existent.

Um digital gespeicherte Informationen langfristig haltbar zu machen, müssen sie auf einem analogen Datenträger archiviert werden. Die Speicherdauer ist somit nur abhängig vom physischen Verfall des Mediums selbst und nicht von komplexen Entschlüsselungstechnologien zur Wiederherstellung der Lesbarkeit von Dokumenten durch den Menschen. Außerdem sind analoge Datenträger vergleichsweise unanfällig gegenüber spontanem, totalen Informationsverlust. Den besten Komfort erziehlen Sie mit hybrider Archivierung!

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Eigenschaften analoger Datenträger

  • hohe Alterungsbeständigkeit
  • vertretbarer Handhabungsaufwand
  • Authentizität der Wiedergabe
  • maschinell beschreibbar
  • lesbar durch den Menschen
  • lesbar auch bei Stromausfall oder Blackout
  • unabhängig von Technologie zur Lesbarmachung
  • anerkannt zur Erfüllung von Nachweispflichten
  • hohe Fälschungssicherheit
  • schleichender Alterungsprozess
  • Interpretationsmöglichkeit bei Beschädigung
  • keine digitale Verschlüsselung durch Trojaner
  • kein Informationsdiebstahl bei Hackerangriff
  • kein Migrationsaufwand (Zeit und Geld)
  • kein Risiko des spontanen, totalen Informationsverlustes
  • kalkulierbare Kosten der Langzeitarchivierung
  • klimaschonend durch energielose Speicherung
  • seit Jahrtausenden millionenfach bewährt in Archiven aller Welt zur Sicherung von Kulturgut

Langzeitarchivierung von Daten auf Papier

Papier eignet sich hervorragend für die Langzeitarchivireung von Informationen aus digitalen Daten. Mit dem archium Magazinbuch » armaGETON«  lassen sich bis zu 28.000 Seiten DIN A4 in einem kleinen Archivkarton inklusive Metadaten und Inhaltsverzeichnis speichern. Das besondere Highlight: auch hochauflösende Digitalfotos können mit diesem Speichermedium 300+ Jahre überdauern.

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archium GmbH

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